Pretty Lies by MacKenzie Elena

Pretty Lies by MacKenzie Elena

Autor:MacKenzie, Elena [MacKenzie, Elena]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-04-20T00:00:00+00:00


Wann hatte das Schluchzen und Zucken aufgehört? War sie eben erst oder schon vor einer Stunde eingeschlafen. Ich konnte es nicht genau sagen. Ich war viel zu sehr darauf konzentriert gewesen, wie wundervoll richtig es sich anfühlte, sie in den Armen zu halten und ihr Trost zu spenden. Wie richtig es sich anfühlte, sie so nahe an meinem Körper zu spüren. Die Wärme ihres Körpers durchdrang mein Shirt genauso wie ihre Tränen. Sie fühlte sich weich an und ich wünschte, diese Schluchzer an meiner Brust wären keine Zeichen ihres Schmerzes, sondern erotische Laute, die ich ihr entlockte. Aber es waren Schmerzenslaute.

Laute, die mich scheinheilig fühlen ließen, weil mein Bruder es war, der ihr das angetan hatte. Weil ich es war, der sie und ihre Familie in den letzten Jahren so oft verflucht hatte, weil ein Teil von mir ihnen die Schuld gegeben hatte. Weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren. Ich dürfte nicht hier sitzen und sie trösten und ihr erzählen, dass alles wieder gut werden würde. Weil das nicht stimmte. In mir brannte die Panik davor, dass sie jemals die Wahrheit herausfand. Alles in mir schrie, einfach aufzustehen und diese Wohnung zu verlassen und aus Lucys Leben zu verschwinden. Es wäre richtig, das zu tun, weil ihr Schmerz nur noch größer werden würde, wenn sie erfuhr, wer ich war. Ich weiß nicht, ob ich einfach zu egoistisch war, oder ob mich der Gedanke, sie nicht mehr in meinem Leben zu haben, davon abhielt, das Richtige zu tun. Aber ich konnte nicht gehen. Sie fühlte sich richtig an. Nein. Wir fühlten uns richtig an. Wenn ich sie ansah, machte mein Herz einen Satz. Wenn ich ihren Blick auf mir spürte, rannte es in meiner Brust. Und wenn wir uns berührten, zog es sich vor Sehnsucht und Verlangen zusammen. Nur hier zu sitzen, sie in meinen Armen, war erregender als jeder Sex, den ich in meinem Leben gehabt hatte. Und zugleich war es befriedigender.

Ich sog den Duft ihrer Haare ein und zog sie noch fester an mich. Ich genoss es, ihre Atemzüge an meiner Brust zu spüren. Ich hätte die ganze Nacht so sitzenbleiben können. Trotzdem löste ich mich vorsichtig von ihr, hob sie auf meine Arme und trug sie in ihr Zimmer. Ich tastete mich langsam durch die Dunkelheit, bis ich mit meinen Knien an ihr Bett stieß, dann ließ ich sie sanft darauf ab. Sie murmelte etwas, das ich nicht verstand. Ich zog ihre Decke vorsichtig unter ihrem Körper hervor und deckte sie zu. Sie seufzte, streckte ihre Hand nach meiner aus und brachte mich zum Lächeln.

»Wärme weg«, murmelte sie und hielt mich weiter fest. Ich hatte noch nichts Wundervolleres erlebt als diesen Augenblick. Er zerriss mir fast das Herz. Ich schwor, egal was noch kommen würde, diesen Moment würde ich niemals vergessen. Vorsichtig setzte ich mich auf den Rand ihres Bettes und streichelte ihre Hand, die mein Handgelenk umschlossen hielt. »Kalt«, murmelte sie.

Ich lächelte und legte mich langsam zu ihr. Sie wandte sich auf die Seite und robbte mit ihrem Rücken zu mir, bis sie an meiner Brust lag.



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